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Renate Meinhof „Ein tolles Haus

Nominiert für den Deutschen Reporterpreis 2010.

Ein tolles Haus


Als wär’s ein Stück von Thomas Bernhard: Wenn der Theaterdirektor Claus Peymann auf den Theaterbesitzer Rolf Hochhuth trifft, fliegen die Fetzen. Für das Berliner Ensemble ist das eine Tragikomödie, die auch vor Gericht gegeben wird. Die Geschichte einer beispiellosen Selbstdemontage.



Von Renate Meinhof, Süddeutsche Zeitung, 20.10.2009


Von Rolf Hochhuths Wohnung in der Behrenstraße bis zum Berliner Ensemble am Schiffbauerdamm sind es sechs Minuten mit dem Fahrrad. Ein Weg, den der Dramatiker, ein wegen des Wortes Führer überzeugter Führerscheinablehner, auf Bürgersteigen zurücklegt, wenn er ihn denn zurücklegt. Zum einen, aus Protest gegen den sozialdemokratischen Berliner Senat, der zu wenig Radwege baut. Zum anderen, weil er entlang der Strecke Botschaften passiert, vor denen Dauerpolizisten stehen. Menschen also, deren schreitende Kantigkeit (vor allem bei Regen und in Regenmänteln) man nur dann erträgt, wenn man sie als zum jeweiligen Gebäude gehörend betrachtet. Einige der Dauerpolizisten kennen den Weißhaarigen auf dem Rad und sehen deshalb davon ab, ihn auf sein Falschfahren aufmerksam zu machen. Es hätte auch keinen Sinn. Aber sie grüßen ihn mit Namen.

Tag, Herr Hochhuth!”, rufen sie, wenn er vorbeifährt. Und Hochhuth grüßt zurück, bremst vielleicht ein bisschen, für den Nachhall. Denn es ist schön, gekannt zu werden.

Wer soll ihn bremsen?”, fragt Claus Peymann, „er läuft ja ein theatralisches Amok.” Peymann sitzt in seinem Ledersessel, umringt von anderen Ledersesseln. Er springt auf, bittet das Vorzimmer um Tee, sitzt wieder da. Das Vorzimmer bringt Tee. Er springt dem Tee entgegen, sitzt wieder. In einem Zimmer in einem Theater, das seines ist und auch wieder nicht, dessen Intendant er wurde, als er Wien verließ, vor zehn Jahren war das.

Es ist Sonntagabend. Draußen beißt der Herbst mit Kälte und stiebendem Niesel, und eine Mondkugel aus Papier schiebt sich vor Peymanns Fensterfront, grell und schwankend, weil Tom Tykwer gerade im Haus seinen neuen Film dreht, in dem der Papiermond eine Rolle spielt. Dreharbeiten bringen dem Theater Geld. Wieder Geld durch eine „Fremdvermietung”, von der Rolf Hochhuth nichts ahnt. Wieder was zum Streiten?

Das Berliner Ensemble gehört Hochhuth seit 1996 über eine Stiftung, die er nach seiner Mutter benannt hat, Ilse Holzapfel. Das Land Berlin hat das Theater nur gepachtet und zahlt 17 850 Euro Miete im Monat an die Stiftung. Die Auslastung ist sehr gut, nicht nur, weil Touristen die Bühne sehen wollen, die Brecht und Helene Weigel und Heiner Müller geprägt haben, und jetzt der Peymann.

Aber Frieden hat es hier nie gegeben, seitdem Rolf Hochhuth Theaterbesitzer ist. Wer ihn kennt, weiß, dass es Frieden nicht geben kann, denn er ist nicht zu bremsen. Steuerbar ist er schon gar nicht.

Claus Peymann hat den Streit geerbt, damals, als er kam. Im Sommer und in den letzten Wochen ist er in zwei Prozessen eskaliert. Hochhuth hat sie beide verloren und will in Berufung gehen. Beim letzten Prozess, vor dem Berliner Landgericht, ging es um die sogenannten Fremdvermietungen des Theaters. Hochhuth hält sie für vertragswidrig, und wenn man ihm zuhörte, spürte man, wie sehr es ihn ärgert, dass seine Stiftung von den zusätzlichen Einnahmen nichts abbekommt.

Am Ende war er aufgesprungen und hatte seinen Stuhl, mit dem Fuß unters Polster hakend, umgehauen, die Tür von Saal 126 mit Wucht ins Schloss gejagt, und draußen, im Flur, hallten längliche Worte umher wie eine Verirrung. „Naaazirichter!”, rief Hochhuth. Und: „Das ist mein Theater!” Zuletzt attackierte er den Saaldiener, indem er ein Wort benutzte, das mit „A” anfängt, und das zu sagen, man seinen Kindern gern verbietet.

Hochhuth sitzt in seiner Wohnung und sagt: „Ach, das freut mich aber, dass der Stuhl tatsächlich umgefallen ist. Wissen Sie, der Peymann schikaniert mich, um mich kaputtzukriegen. Warum?”

Peymann, vor apokalyptischem Mond, sechs Radminuten entfernt, sagt: „Er hat eine Hassfixierung auf mich. Warum sollte ich ihn vernichten? Er vernichtet sich, wenn überhaupt, dann von ganz alleine. Der Hochhuth ist ein Selbstvernichter!”

Es ist nur ganz am Rande der Streit zweier Männer, die sich seit Jahrzehnten kennen. Peymann erreichen Hochhuths tägliche Anrufe im Theater schon lange nicht mehr, und die Korrespondenz zwischen beiden läuft inzwischen über die Kanzlei des Berliner Anwalts und Kunstmäzens Peter Raue.

Es ist ein Drama. Eines, an dem Rolf Hochhuth seit gut 15 Jahren schreibt. Die Hauptperson ist er selbst. Herr Peymann, der Berliner Senat, der Richter (von dem Hochhuth sagt, er sei ein DDR-Richter, dem schon suspekt ist, dass ein Privatmann ein Theater besitzt und nicht der Staat), die Kassenmitarbeiterin (von der Peymann sagt, Hochhuth habe sie, nachdem er die Theatertür eingetreten hatte, fast verprügelt) – sie alle sind nur Randfiguren dieses Stücks um den Theaterbesitzer Rolf Hochhuth, der in seinem Leben einmal Großes geschaffen hat, damals, 1963. Da kam sein „Stellvertreter” auf die Bühne, das folgen- und erfolgreichste Stück des deutschen Nachkriegstheaters. Eine Anklage über die Mitschuld des Papstes am Holocaust.

Für Peymann ist es ein Stück, das nichts an Aktualität eingebüßt hat. Er hat es in Wien gespielt, er hat es in Berlin auf dem Plan. Nur gehen zu wenige hin. Peymann müsste es absetzen. Aber das kann er nicht. Oder kann er? „Was soll das heißen: nicht können?”, fragt er.

Als Papst Benedikt XVI. den Holocaust-Leugner Williamson rehabilitierte, im Januar, hat Peymann zum Hörer gegriffen, Hochhuth angerufen und gefragt, ob er nicht einen neuen Prolog schreiben wolle. Ein Benedikt, der sagt: „Nazis, seid mir willkommen!” Das wäre doch was. Und Hochhuth war begeistert, sagt Peymann. Aber gekommen ist nichts.

Rolf Hochhuth hält die Hand auf einem deutschen Erinnerungsort, dem nicht einmal die Bomben des Krieges etwas anhaben konnten. Das Land Berlin hat in den letzten Jahren 15 Millionen Euro in eine Immobilie gesteckt, die ihm nicht gehört. Ein entfesselter Theaterbesitzer läuft durchs Haus und spricht Mitarbeitern Kündigungen aus. So war es im August. Dramatisch, könnte man sagen. Was wird sein, wenn er in einer nächsten gerichtlichen Runde womöglich recht bekommt? Das ist zwar unwahrscheinlich, und doch ist eine Verunsicherung da. Claus Peymann beschreibt sie so: „Hochhuth macht einen perfekten Theaterorganismus mit 180 leidenschaftlichen Menschen zum Poker. Wegen nichts!”

Was Peymann mit nichts meint, ist für Hochhuth alles. Warum kauft ein Dramatiker ein Theater?

Der ordentliche Speisewagen eines Zuges von Wien nach Basel, Mitte der achtziger Jahre. Der österreichische Dichter Thomas Bernhard sitzt dem deutschen Dramatiker Rolf Hochhuth gegenüber, ein zufälliges Treffen. Sie kennen sich, sind beide Jahrgang 1931. Wiesen fliegen im Schuckeln vorbei, Wälder und Höfe. Da erzählt Bernhard dem Hochhuth von einem gewaltigen Windbruch im Hausruckwald. Zig Quadratkilometer Holz lägen da flach. Eine riesige Fläche. „Hochhuth”, sagt er, „alles weggebrochen. Und so viel Holz, Hochhuth, unendlich Holz. Hochhuth”, ruft Bernhard, „da bauen wir ein Theater. Ein gigantisches Theater, ganz aus Holz. Ein Holztheater! Ein Pilgerort! Ein Bayreuth in Österreich! Und nur zwei Autoren werden da gespielt: Thomas Bernhard und Rolf Hochhuth.”

Thomas Bernhard hat Claus Peymann damals die Geschichte aus dem Zug erzählt. Und Hochhuth selbst hat Peymann die Geschichte auch erzählt. Der Unterschied zwischen beiden war, dass Thomas Bernhard kein Wort der Holztheatergeschichte ernst gemeint, Rolf Hochhuth aber jedes Wort ernst genommen hatte. Und war entflammt von der Idee.

Vielleicht war die Geschichte im Speisewagen der zündende Funken, und Claus Peymann muss Rolf Hochhuth, den sein engster Theaterfreund Bernhard mit einer Gedankenspielerei um ein Holztheater zum Brennen gebracht hatte, Jahrzehnte später in Berlin immer noch löschen.

Peymann im Sessel, apokalyptischer Mond nach rechts schwenkend, sagt: „Der Bernhard war ja ein Mensch, der konnte einem ins Gesicht lügen. Hochhuth hat das gar nicht gemerkt.”

Aber er war schneller und geschickter als jeder Behördenapparat in Berlin. Ein brillanter Rechercheur. Denn das kann Hochhuth: recherchieren. In Queens, New York, Stadtteil Flushing, fand er Anfang der Neunziger in einem Reihenhaus John Wertheim. Klaus hieß er, bis er Deutschland verließ, und stand, bevor Hochhuth kam, als Eigentümer des Berliner Ensembles im Grundbuch. Für rund eine Million Mark soll Hochhuth sich damals das Vorkaufsrecht für die Brecht-Bühne gesichert haben. Johns Vater, der Jude Fritz Wertheim, überlebte Theresienstadt und ging, wie sein Sohn, nach der Befreiung in die USA. Der Berliner Morgenpost sagte John Wertheim damals, er habe vom Senat „keinen Pfennig Miete” bekommen, und dass er das Theater auch gern an das Land Berlin verkauft hätte, doch habe sich „ja niemand gemeldet”. Dann sei der Hochhuth aufgekreuzt, „der Erste, der Interesse an meinem Theater gezeigt hat”.

Verachtung und Spott und einen Anflug nur von Bewunderung erntete Rolf Hochhuth bei Theaterleuten, Politikern und in den Feuilletons für seine „feindliche Übernahme”.

Rolf Hochhuth sitzt in seiner Wohnung in der Behrenstraße. Drei Zimmer, direkt über dem Holocaust-Mahnmal, dahinter der Tiergarten. Es ärgert ihn, dass „der Klotz da”, die amerikanische Botschaft, ihm die Sicht nimmt auf das Brandenburger Tor. Er sagt: „Klaus Wertheim wollte das Theater mir, dem Autor des ,Stellvertreters‘, verkaufen, und gerade nicht Berlin, der Stadt, in der die sogenannte Endlösung beschlossen wurde.”

Er steht auf, geht in die Küche. Füllt das Tee-Ei mit Tee, legt es in den Filter der Kaffeemaschine. Drückt auf den Knopf. Die Maschine röchelt ihr Wasser durchs Ei. Er sei nicht praktisch in Haushaltsdingen, nein. Er könne schlecht allein sein, ja. Er habe wieder geheiratet, auch deshalb.

Das Bild seiner Mutter aber, eine Zeichnung, ist das Erste, was man sieht, wenn man die Wohnung betritt. Eine Frau mit zwei Stirnfalten, die zum Haaransatz hin tragisch aufeinander zulaufen. Mit fein manikürten Nägeln und einer Zigarette in der Hand. Er habe schon mit vierzehn gewusst, dass er Schriftsteller werden müsse. „Aber das können Sie ja keinem sagen: Ich will Schriftsteller werden!” Er sagte es doch. Der Vater lachte ihn aus. Sagte: „Du wirst sehr unglücklich werden.” Und die Mutter? Mütter glauben.

Wolken, wundgerändert von Abendsonne. Hochhuth vor Tiergartenpanorama, sich langsam eine Krawatte bindend. Ganz hinten links eine Triumph-Schreibmaschine auf doppelt gehäkelter Unterlage, der Boden bedeckt von Papieren.

Haben Sie das Band auch an?”, fragt er. Man könne das Interview ja später auch in einem Büchlein veröffentlichen. Er wirkt müde. Und er sieht jetzt aus, als eifere er sich nur deshalb schreibend durch die Jahre, um seinem Vater zu beweisen, dass er glücklich ist, und um der Mutter zu zeigen, dass es richtig war, alles auf ihn zu setzen, alles.

Darum kauft sich ein Dramatiker ein Theater? Ein Dramatiker kauft ein Theater, damit seine Stücke gespielt werden.

Rolf Hochhuth hat sich vertraglich zusichern lassen, dass die Stiftung einmal im Jahr, in den fünf Sommerwochen, in denen das Berliner Ensemble Ferien macht, die Bühne mit einem eigenen und von der Stiftung finanzierten Gastspiel nutzen kann. Aufgeführt werden sollen „politisch-gesellschaftskritische Bühnenautoren des 20. Jahrhunderts”, wie es in der Stiftungssatzung heißt. Bis zum 31. März des Vorjahres muss Hochhuth sein Vorhaben anmelden. Sich an die Frist zu halten, gelingt ihm aber nicht, weshalb es in all seinen Jahren als Theaterbesitzer noch nie geklappt hat mit dem Sommertheater im Berliner Ensemble.

Im August kam es zum ersten Prozess. Hochhuth wollte sein Stück „Sommer 14” zeigen. Es geht um die Vorbereitung des Ersten Weltkriegs. Er meldete es aber erst vier Wochen vorher an. Da war das Haus eine Baustelle, für zwei Millionen wurde der Schnürboden erneuert. Sie boten ihm die Probebühne an. Aber er wollte sie nicht. Peymann sagt: „Ich hätte die Bauarbeiten auch mit der Pistole verteidigt. Er muss doch begreifen, dass ein Theater kein Schiebefenster ist.”

Dann hat Rolf Hochhuth die Urania gemietet, und als Peter Raue (der von Hochhuth sagt, dieser habe ihn als „widerlichen Zwerg” bezeichnet), sich die Generalprobe ansehen wollte, zischte Hochhuth ihn an: „Wollen Sie mir das hier auch noch verbieten?”

Beim zweiten Prozess, als der Stuhl fiel und die Tür knallte, wehrte er sich dagegen, dass Peymann sein Theater „fremdvermietet”. Dass er, zum Beispiel, Dieter Bohlen zu Dreharbeiten reingelassen hat, und Wolfgang Thierse und Günter Grass und ausgerechnet die CDU zur Feier ihres Gründungsjubiläums. Als Bohlen drehte, war das Ensemble unterwegs. Das Haus stand leer. Von den 150 000 Euro, die er zahlte, leistet sich Peymann einen Brandauer, einen Wilson oder etwas anderes.

Das Haus ist unterfinanziert”, sagt Peymann, „es übersteht nur, weil ein Herr Peymann hier Direktor ist, und weil wir diese Nebeneinnahmen haben.” Tom Tykwers Filmmondballon ist gerade nicht zu sehen. Sein Schein aber, durch die Regenflüsse an den Fensterscheiben gebrochen, dringt doch ins Zimmer.

Ich glaube, das Schlimme ist”, sagt Peymann, „dass wir so hundertprozentig genau das machen, was Hochhuth eigentlich möchte. Dass er es nicht aushält, dass das BE dieses Paradies ist, was er sich immer gewünscht hat.” Das Holztheater, von dem der närrische Bernhard damals im Zug gesprochen hatte. Peymann rutscht nach vorn, auf die Sesselkante. „Nur er ist aus dem Paradies vertrieben. Das ist das Schreckliche.”

Es hat Versöhnungsversuche gegeben. Den letzten vor zwei Jahren. André Schmitz, Berlins Kulturstaatssekretär, wollte Peymann und Hochhuth zusammenbringen, und lud sie ein, zu sich nach Hause. Ein Abendessen. Hochhuth warnte Schmitz schon am Telefon, er möge nicht Geschirr auf den Tisch stellen, das ihm lieb und wert sei. Er, Hochhuth, werde es Peymann an den Kopf werfen. Jeder kam mit seinen Sekundanten: Peymann mit Hermann Beil, dem Dramaturgen, Hochhuth mit seinem Anwalt, und Klaus Staeck, Präsident der Akademie der Künste, war an Schmitz’ Seite.

Die Vorspeise verlief friedlich. Bei der Hauptspeise begann Hochhuth Peymann laut zu beschimpfen, weil der keine jungen Autoren aufführe. Hochhuths Anwalt schrie seinen Mandanten an, der solle endlich mal den Mund halten. Und Peymann schrie auch. Er, Hochhuth, sei ein seniler alter Knacker. Alle, die dabei waren, erzählen mit leuchtenden Augen von dem großen Stück, das da gegeben wurde. An einem Abend in der Wohnung von Herrn Schmitz. „So was mal auf der Bühne”, sagt André Schmitz: „Toll wäre das! Einfach toll!” Eigentlich verbinde die beiden etwas, vielleicht sogar viel, „es ist wohl aber enttäuschte Liebe.”

Hochhuth, vor jetzt feuerrotem Tiergartenhimmel, sagt: „Der Peymann braucht doch nur mal anzurufen. Dann nehme ich mein Rad und bin in sechs Minuten da!”

Warum fahren Sie nicht einfach hin?

Ich habe Angst vor der mokanten Antwort, er habe keine Zeit.” Jetzt will er über den Richter schreiben, der seine Klage abwies. Dem das Urteil schon im Gesicht gestanden habe, als der den Saal betrat. Der ihn übersehen hat, wie man eine Klofliege übersieht. Auftritt des Richters – ein Akt in Rolf Hochhuths Drama.

Claus Peymann ist müde. Gerade ist er aus Hamburg gekommen, und am Abend zuvor hat er mit Hermann Beil auf der Bühne gestanden. Thomas Bernhards Dramolette. Wunderbarer Abend. Hochhuth war nicht da. Diesen Hokuspokus, hatte er gesagt, wolle er sich nicht antun.

Der Kern des Ganzen”, sagt Claus Peymann, „ist doch nur, dass das Alte nicht wahrnehmen will, dass es vorbei ist. Das ist, wenn Sie so wollen, das Tragische. Das ist ja auch möglicherweise meine Tragik. Ich bin kein Jüngling mehr.”

Im Mond geht das Licht aus.

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Renate Meinhof


Renate Meinhof wurde 1966 auf der Insel Rügen geboren. Nach einer Bibliothekslehre und dem Studium der Evangelischen Theologie absolvierte sie die Deutsche Journalistenschule in München. Es folgten drei Jahre als Redakteurin bei den ARD-Tagesthemen in Hamburg. Zur Süddeutschen Zeitung wechselte Meinhof 1999, wo sie zunächst als Redakteurin der Seite Drei - und seit 2007 als Reporterin für dieses Ressort arbeitet. Sie veröffentlichte außerdem ´Das Tagebuch der Maria Meinhof`, das den Einmarsch sowjetischer Truppen 1945 in ein Dorf in Pommern beschreibt. Meinhof ist Mutter zweier Kinder.
Dokumente
Ein tolles Haus

erschienen in:
Süddeutsche Zeitung (SZ),
am 20.10.2009

 

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